Die Uferpromenade „Bund“ bei Nacht, der Jadebuddha–Tempel, das Wirtschaftsviertel Pudong samt Fernsehturm und Shanghai Tower, die Altstadt mit Yu-Garten, Teehaus und Zickzackbrücke, die pulsierende Nanjing Lu – all das fällt einem ein, wenn man an die Megacity Shanghai in China denkt. Aber es gibt Ecken, an denen Du das Bild dieser Metropole noch besser abrunden kannst. Mit den inzwischen 16 U-Bahn Linien ist alles gut erreichbar und die Tageskarte ist praktisch und preisgünstig.

Uferpromenade Bund, Megacity Shanghai, China
The Bund, Uferpromenade in der Megacity Shanghai

Xintiandi

Xintiandi (Linie 10 oder 1) ist immer einen Besuch wert. Die Steinhäuser der alten französischen Konzession sind restauriert und beherbergen heute Boutiquen, Restaurants und Cafés. Bummeln und in Ruhe einen guten Tee trinken und beobachten – dafür lohnt sich die Zeit. Man kann natürlich auch German Wurst beim Paulaner haben – aber man muss es ja nicht übertreiben. Mit ein wenig Glück begegnest Du hier auch den etwas ausgefalleneren Shanghaiern, die hier vor allem während der Fashion Week durchgestylt flanieren.

Tianzifang

Im Viertel Tianzifang (Linie 9 Ausgang 4) – das früher auch in der französischen Konzession lag – mit seinen schmalen Gassen und schön restaurierten Steinhäusern findest Du Künstler, kleinen Szene-Lokale, Cafés und einen Alltagsmarkt, in dem neben Fleisch, Fisch und Gemüse viele Gewürze (z. B. 5-Gewürze- Pulver) zu finden sind. Hier prallen also Touristen auf Bewohner „um die Ecke“ – und dieses Zusammenspiel ist schon spannend. Kontakt findest Du auch leicht, weil die vielen kleinen Cafés recht kommunikativ angelegt sind. Und dass es im Sommer auch German Glühwein gibt? Alles Geschmacksache.

Longhua-Tempel

Longhua Tempel in Shanghai

Stiller geht es im Longhua Tempel (Linie 11) zu. Es ist kein wirklicher Touristentempel und nicht nur deshalb besonders schön. Häufig triffst Du hier Pilgergruppen oder Familien zum Totengedenken, die von einem der ca. 50 Mönche betreut werden. Bibliothek und 500 Lohans sind sehenswert, aber viel intensiver ist es, die Besucher in ihrer Andacht zu erleben. In der Mittagszeit ist die Nudelsuppe in der Kantine zu empfehlen. Es ist dort meistens recht voll, aber das Anstehen lohnt sich.

Alltag am Rand der Nanjing Lu

Die Fußgängerzone Nanjing Lu ist natürlich ein Muss und lohnt sich auch am Abend, um z. B. am großen Platz Musik zu hören und in einem Straßencafe einen guten Fruchtcocktail zu genießen. Spannend wird es, wenn Du durch eines der Kaufhäuser (Nordseite der Straße) gehst und durch die „Hintertür“ plötzlich aus dem glitzernden Boulevard im Alltagsviertel landest, das mit seinen zweistöckigen Häusern, den Garküchen oder dem Friseur am Straßenrand den Spagat vor Augen führt, den diese Stadt tagtäglich lebt. Wenn Du durch dieses Altstadtviertel weiter Richtung Norden gehst, dann landest Du am Suzhou Creek. Dieses Kanalviertel der Megacity Shanghai wurde in den letzten Jahren restauriert und bringt die alte westliche Architektur gut zur Geltung. Am Kanal entlang, vorbei an der genieteten Stahlbrücke und der früheren russischen Botschaft landest Du am Ende am Bund mit seinem tollen Ausblick auf das Wirtschaftsviertel Pudong und den Fluss Huang Pu.