Mit dem Rad auf der Insel aus Feuer und Eis
1.Tag: Keflavik – Reykjavik
Es war kurz vor 23:00 Uhr Ortzeit als der Airbus A320 pünktlich in Keflavik auf der Landebahn des Leifur Eiriksson-Flughafens aufsetzte. In Deutschland war es bereits 01:37 Uhr nachts als ich mich vor dem Flughafengebäude von einem jungen Arbeiter des Flughafens fotografieren ließ. Es war fast taghell. Auch gut, so würde ich beim nächtlichen Zeltaufbau keine Taschenlampe benötigen. Wozu hatte ich die kleine Lampe überhaupt mitgenommen? Von Deutschland aus hatte ich mit dem Alex-Campingplatz in Keflavik per Mail Kontakt aufgenommen und für die 3 km vom Flughafen zum Platz den angebotenen Transferdienst gebucht. Ein kurzer Anruf bei Alex reichte, um abgeholt zu werden. Ruckzuck war das Gepäck und Rad verstaut, mein Abenteuer Island 2007 konnte beginnen. Für den Zeltaufbau benötigte ich nur 5 Minuten. Ich versuchte mich so leise wie eben möglich zu verhalten, zumal andere Camper bereits fest schliefen. Den Radkarten konnte ich für die drei Wochen im Aufenthaltsraum deponieren. Er bekam einen Aufkleber mit Anreise- und Abreisedatum, eine einfache und zweckmäßige Maßnahme.
Nach 5 Stunden Schlaf wurde es morgens unruhig auf dem Platz. Etwas Hektik war ausgebrochen. Alle waren damit beschäftigt ihre Sachen zu packen oder das Frühstück zu bereiten. Ich selber ließ mir Zeit, zumal heute nur die Strecke über ca. 50 km bis Reykjavik auf dem Programm stand. Erst einmal musste ein Kaffee her. Eine zu dreiviertel volle Gaskartusche hatte ich bereits nachts im Aufenthaltsraum auf einem Regal gefunden. Dort hinterließen die Rückreisenden ihre Reste, die sie nicht mit ins Flugzeug nehmen durften. Auch das Problem war also schon gelöst. Die Strecke nach Reykjavik wurde in verschiedenen Reiseberichten als stark befahrene Straße ausgewiesen. Zunächst war ich überrascht, dass der Verkehrsstrom am Morgen bei weitem nicht dem einer deutschen Bundesstraße entsprach.
Überwiegend mit einem Seitenstreifen versehen lies sich einigermaßen sicher radeln. Der Verkehr nahm erst kurz vor Reykjavik im Bereich des Vorortes Hafnarfjödur massiv zu. Die Halbinsel Reykjanes, die ich nun im Norden befuhr, besteht im Wesentlichen aus Lavafeldern, die erst in jüngerer Zeit entstanden sind. Hinweise auf vulkanische Aktivitäten sieht man hier viele, Risse in der Erde, Spalten die sich über Kilometer hinziehen, Solfatarenfelder, sowie einige Geothermalgebiete, von denen einige zur Energiegewinnung genutzt werden. Hauptattraktion der Halbinsel ist die „Blaue Lagune“, die jährlich von mehr als 100.000 Badegästen besucht wird. Hierbei handelt es sich nicht um einen natürlichen See, sondern um eine Folge geothermaler Energiegewinnung. In einem Wasserkraftwerk wird das mineralhaltige Wasser aus einer Tiefe von 2.000 m geholt und zum Beheizen der umliegenden Ortschaften, des Flughafens und für die Blaue Lagune genutzt.
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Autor Georg
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