1. Reisen abseits ausgetretener Pfade werden Tourismuszentren entlasten (Stichwort „Overtourism“)
In den letzten Jahren gab es zahlreiche Negativ-Schlagzeilen bezüglich der totalen Überbeanspruchung touristischer Hot Spots. So tauchen z.B. in Venedig immer wieder Graffitis auf, die Touristen auffordern, fernzubleiben. Die einheimische Bevölkerung leidet zum Teil dramatisch unter „Overtourism“.
Die Erkenntnis, dass Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung stärker beachtet werden müssen, verbunden mit langen Warteschlangen an begehrten Stätten, hat für ein Umdenken bei Reisenden und Anbietern gesorgt.
Was Ihr im Jahr 2019 erwarten dürft: Der Wunsch der Reisenden nach Neuem, Unbekanntem und nach Abenteuer wird weiter zunehmen. Gefragt sind vielfältige, einzigartige Erlebnisse abseits der Trampelpfade.
2. Plastik wird immer mehr gemieden.
Ob zuhause oder unterwegs – Reisende entwickeln immer mehr ein Bewusstsein für die problematische Nutzung von Plastik. Verbraucher wollen keine verschmutzten Strände, Flüsse und Parks. Sie sind bereit ihr Verhalten zu ändern und erwarten dies auch von Unternehmen.
Immer mehr Reiseunternehmen verbannen Einwegkunststoffe. Thomas Cook z.B. will nächstes Jahr über 70 Millionen Plastikartikel entfernen. Immer mehr Länder und Regionen verbieten Plastikartikel und führen vernünftige Pfandregelungen für Plastikflaschen ein.
Was im Jahr 2019 zu erwarten ist: Weniger Plastikartikel in Restaurants und Hotels. Immer mehr Möglichkeiten bei Aufräumaktionen, als Teil des Reiseerlebnisses, mitzuhelfen.
3. Die Erhaltung der Biodiversität
Tourismus goes Naturschutz. Umweltverschmutzung zerstört zusehends Reiseerlebnisse. Wälder und Korallen verschwinden. Flüsse, Seen und Meere verschmutzen immer mehr.
Verbraucher erkennen, dass wir unsere Erde schützen müssen. So verändert sich nicht nur unser Konsumverhalten nicht nur bei uns zuhause, sondern auch auf Reisen. Beispielsweise verbieten Behörden in Meeresschutzgebieten Sonnencremes mit Chemikalien, die Korallenriffe zerstören. Wir erkennen immer mehr wie ein nachhaltiger, schonender Tourismus wertvolle Flora und Fauna erhält.
Was im Jahr 2019 zu erwarten ist: Verstärkte Verbannung giftiger Inhaltsstoffe aus diversen Produkten. Steigendes Interesse am Wildlife-Tourismus. Reisende wollen Tiere in ihrem unberührten, natürlichen Umfeld erleben.
4. Lokale Effekte durch den Tourismus
Tourismus Unternehmen arbeiten daran, lokale Wirtschaftskreisläufe zu befördern. Immer mehr Reisende interessieren sich für lokales Kunsthandwerk, für die authentische, einheimische Kultur. Das „Farm to Table“ Konzept wird immer beliebter. Das Interesse an der lokalen Community wächst.
Die Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean ist eine Partnerschaft mit dem WWF eingegangen. In Zukunft werden nachhaltige Landausflüge durch zertifizierte Betreiber angeboten. Der Spezialist für Abenteuerreisen G Adventures verfügt über ein System, durch welches Kunden sehen können, wie viel Geld von einer Reise tatsächlich in der jeweiligen lokalen Community ankommt.
Was im Jahr 2019 zu erwarten ist: Kunden setzen immer mehr auf Anbieter, die regionale Wirtschaftskreisläufe bedienen. Reisende möchten, dass Ihr Geld im Zielgebiet ankommt.
5. Verhaltensänderungen werden belohnt
Seit über 20 Jahren sehen wir in Hotels Schilder, auf denen wir aufgefordert werden, an unsere Umwelt zu denken und unsere Handtücher mehr als einmal zu benutzen. Statt höflicher Anregungen bieten Unternehmen jetzt Anreize für Verhaltensänderungen. Gutscheine für den Geschenkeladen oder für die Verwendung im Restaurant, zusätzliche Treuepunkte oder Spenden für wohltätige Zwecke sind Anreize, mit denen Unternehmen Kunden für Ihr Umweltbewusstsein belohnen wollen.
Was im Jahr 2019 zu erwarten ist: Da Unternehmen Geld sparen und gleichzeitig Reinigungsprodukte, Energie- und Wasserverbrauch reduzieren möchten, werden mehr Unternehmen finanzielle und emotionale Anreize schaffen, um nachhaltiges Kundenverhalten zu befördern.
Was denkt Ihr über die Nachhaltigkeitstrends im Tourismus?