Auf Safari im Addo Elephant Nationalpark
Wir sind in Port Elizabeth gelandet und besteigen unseren Van, mit dem unsere kleine Gruppe die nächsten paar Tage unterwegs sein wird. An einem Supermarkt in der Stadt versorgen wir uns schnell noch mit einem Mittagessen und brechen auf zu unserem ersten Ziel, dem Addo Elephant National Park.
Der „Addo“ beheimatet rund 600 Elefanten, was an sich schon ziemlich beeindruckend ist, aber er ist auch die Heimat der „Big Seven“. So gibt es neben den „Big Five“ (Löwen, Elefanten, Büffel, Nashörner und Leoparden) auch Südliche Glattwale und Weiße Haie, die im Meeresabschnitt des Parks vor der Küste von Port Elizabeth leben. Die Tiere, die dem Park aber den Namen gegeben haben sind die Elefanten. Die Kapelefanten hier im Addo Elephant National Park sind etwas kleiner als die normalen afrikanischen Elefanten und an einem Wasserloch sehen wir bei unserer Safari durch den Park auch eine ganze Herde davon. Da der Parkplatz hier abgezäunt ist dürfen wir aus unserem Van aussteigen und können die riesigen Tier durch Löcher einer Bretterwand ganz in Ruhe (und versteckt) bewundern. Aber auch andere Tiere sieht man hier: Strauße und Warzenschweine, Zebras die gemütlich über Straße laufen und auch die Elandantilope haben wir zu Gesicht bekommen.
Mein Fazit zum „Addo“:
Der Park ist schnell und einfach zu erreichen und ist ein toller Abschluß (oder Beginn) einer Reise entlang der Garden Route von Kapstadt nach Port Elizabeth. Es gibt dabei unterschiedliche Möglichkeiten für eine Safari im Addo Elephant National Park. Man kann so wie wir selber auf Safari gehen, oder aber einen Game Drive buchen. Bei einer geführten Tour haben die Guides sicherlich mehr Erfahrung wo und wann man die Tier am besten sieht und sind untereinander in Kontakt, wenn irgendwo eine interessante Sichtung gewesen ist. Bei einer Safari auf eigene Faust mit dem eigenen Wagen ist die Flexibilität der größte Vorteil, da man überall stehen bleiben kann, wo man will und so lange die Tier beobachten wie man selber Lust hat.
Wo Til Schweiger an der Wand hängt
Wir verlassen den Park und fahren mit unserem Van über den Zuurberg Pass auf einer sehr rauen Schotterstraße und kommen zunehmend in die Dunkelheit. Letztendlich ist es fast dunkel, als wir an der Barefoot Addo Elephant Lodge (https://www.barefoot-addo.de/) ankommen. Umso herzlicher ist aber der Empfang und als wir in unsere kleinen Bungalows kommen, brennt dort schon ein wärmendes Feuer im Schwedenofen mit den zwei gemütlichen Sesseln davor. Das Hauptgebäude, gleichzeitig Bar, Restaurant und Lounge ist neu gebaut und von Til Schweigers „Barefoot Living“ Stil inspiriert. So finden sich auch Familienbilder von Schweiger an der Wand und man hat irgendwie das Gefühl in einem riesigen, gemütlichem Wohnzimmer zu sein. Es hätte mich auch nicht gewundert, wenn er selber in einem der Sofas lümmeln würde und auf uns gewartet hätte. Das Abendessen wird hier an großen Tischen gemeinsam mit allen Lodge-Besuchern eingenommen und so kommt man sich schnell näher, kann sich über die Erlebnisse des Tages austauschen und neue Freundschaften bei einem Glas Wein oder Amarula schließen.
Thaba, Duma und Mukwa
Am Morgen ist das erste Highlight bei einer heißen Tasse Kaffee auf dem Deck unseres Bungalows, als 2 Giraffen gemütlich in einiger Entfernung durch den Busch ziehen und sich selber ihr Frühstück von den Bäumen pflücken! Nach unserem leckeren Frühstück im Haupthaus lernen wir dann die drei Elefanten der Lodge kennen: Duma, Thaba und Mukwa. Am Vormittag besuchen wir sie am Stall und wandern mit Ihnen in den Busch, wo wir ihnen ihr Lieblingsfutter geben, einen Eimer voll Pellets. Solange die riesigen Tiere mit dem Fressen beschäftigt sind, kann man ihnen relativ gefahrlos näher kommen. Unglaublich, den sanften Riesen erstmals so nahe sein zu können! Aber der Guide lässt uns wissen „When food is over, friendship is over!”. Man darf also trotzdem nie vergessen, dass es sich nach wie vor um wilde Tiere handelt, auch wenn sie schon seit zig Jahren hier leben.
Die drei Elefanten waren in den 90er Jahren Waisenkinder. Im Krüger Nationalpark mussten wegen einer Elefantenüberbevölkerung Dutzende Tiere getötet werden. Lediglich die Kleinsten wurden damals verschont und so kamen Thaba, Duma und Mukwa damals in die Kapregion. Jetzt dürfen sich die Elefanten sich frei auf dem riesigen Gelände der Lodge am Rande des Nationalparks bewegen, begleitet von ihren Betreuern, die sich um das Wohl der Tier kümmern.
Den Nachmittag verbringen wir mit einem Game Drive auf dem 1000 Hektar großen Gebiet der Lodge. Fantastische Tierbeobachtungen – darunter verschiedene Antilopenarten, Wasserböcke, Gnus, Giraffen und Zebras – sind hier möglich. Unser Fahrer und Guide versorgt uns dabei mit jeder Menge Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt und auch über den historischen Hintergrund der Region und der Lodge. Sogar bis ganz nach oben auf die Spitze eines Hügels windet sich der 4WD Jeep hoch und wir werden mit einem grandiosen Ausblick über das gesamte Tal und Gebiet der Lodge belohnt. Bei einem kühlen Bier aus dem mitgebrachten Esky gibt es sicher schlechtere Plätze an denen man den Ausblick genießen kann.
Nach einem entspannten restlichem Nachmittag und langem Abend im Haupthaus der Lodge lassen wir den Abend in unserem Bungalow vor dem Ofen bei einer Flasche Wein und guten Gesprächen ausklingen, bevor um 01.00 Uhr morgens der Strom abgestellt wird (was auf Grund von Knappheit in Südafrika immer wieder der Fall ist) und wir fallen müde in unsere Betten, in denen sich sogar eine Heizdecke verbirgt und so das Bett kuschelig warm macht.
St. Francis Bay – Surfer, Calamari und Klein-Venedig
Zurück an der Küste fahren wir am nächsten Morgen eine knappe Stunde westlich von Port Elizabeth in den schmucken Ferienort St. Francis Bay. Direkt an der Mündung des Kromme River wurde hier ein Geflecht an Kanälen gebaut, an die sich Ferienhäuser von Südafrikanern reihen, die allesamt mit Reet gedeckt sind. St. Francis Bay gilt als Wassersportparadies und ist besonders bei südafrikanischen Familien beliebt. Bei einer Rundfahrt mit dem Boot durch die Kanäle erhält man dabei schöne Einblicke in die luxuriöse Lebensweise und fühlt sich in den angelegten Kanälen schon fast wie in Venedig.
Das Hafenviertel des Ortes ist im mediterranen Stil gebaut und bietet eine Reihe von Restaurants und Geschäften. Wer fangfrische Calamari und anderes Seafood probieren will ist hier in Clive’s Chokka Block Restaurant direkt am Hafen an der besten Adresse.
Zur richtigen Jahreszeit (ca. August bis Oktober) kann man von hier auch Wal-Touren unternehmen, wenn sich diese in der Bucht von St. Francis tummeln.
Das Seal Point Lighthouse ist auf alle Fälle einen Besuch wert und man kann von hier aus wunderbar am langen Sandstrand spazieren gehen und die Naturgewalt des südlichen Ozeans spüren. Je nach Wind und Wellen tummeln sich hier auch zahlreiche Surfer, denen man vom Strand aus zusehen kann.
Ein weiteres Unterkunfts-Highlight auf unserer Reise durch Südafrika war das Cape St Francis Resort. Die Anlage liegt direkt am Strand und bietet eine Auswahl von luxuriösen 5-Sterne-Strandvillen, die am Rande der Dünen mit Blick auf den unberührten Strand von Cape St. Francis und Seal Point liegen. Für absolut bezahlbare Preise kann man hier eine gesamte Villa mieten, inkl mehrere Schlafzimmer, voll eingerichtete Küche und riesiges Wohnzimmer und teilweise eigenem Pool und BBQ-Bereich. Wer also mit Freunden oder Familie unterwegs ist und ein paar Tage Strandurlaub plant, der ist hier genau richtig. Die Anlage hat auch ein eigenes Restaurant, wenn man nicht selber kochen will oder man besucht die nahe gelegenen Restaurants von St. Francis Bay.
Den letzten Abend und somit leider auch unsere Südafrika-Reise haben wir in „Joes Fish Restaurant and Bar“ ausklingen lassen. Dort gibt es verführerischer Gerichte wie die preisgekrönten Calamari, marinierte Rippchen, perfekt zubereitetes Filetsteak, Joe’s Hake (Seehecht) und vieles mehr, was die südafrikanische Küche zu bieten hat. Dazu noch ein paar Gläser Rotwein und einen Kaffee mit jeder Menge Amarula als Nachtisch und man geht rundum zufrieden ins Bett.
Tja, unsere kurze Stippvisite in die Kapregion war abwechslungsreich und natürlich viel zu kurz. Aber es muß ja auch Gründe geben möglichst bald wieder hierher zu reisen!