Die Tourismusbranche bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Berufsfeldern. Von der Hotellerie über den klassischen Beruf der Reiseverkehrskaufleute bis hin zu Flugbegleitern oder Marketing-Experten. An dieser Stelle möchten wir Euch ausgewählte Berufe näher vorstellen. Den Beginn macht ein Portrait über die Arbeit in einem Fremdenverkehrsamt. Dabei stellen wir hier beispielhaft die Tätigkeit in einem Tourism Board/Fremdenverkehrsamt eines anderen Landes dar. Selbstverständlich kann dieses Tätigkeitsprofil auch auf Bundes-, Regional oder Lokalebene angewendet werden.

Was ist der Unterschied zwischen Fremdenverkehrsamt und Touristeninformation?

Der Begriff Fremdenverkehrsamt wird oft mit Touristeninformationen gleich gesetzt. Gemeinsamkeiten sind, dass sowohl Fremdenverkehrsämter als auch Touristeninformationen von staatlichen oder lokalen Behörden betrieben werden und das Ziel verfolgen, die jeweilige Destination zu vermarkten. Dabei sind Touristeninformationen öffentliche Einrichtungen mit Publikumsverkehr. Die wichtigsten Aufgaben einer Touristeninformation sind die Vermittlung von Unterkünften, die Bereitstellung von Informationsmaterial und das Geben von Tipps zu Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. In zahlreichen Ländern kennzeichnet ein „i“ diese Einrichtungen.

Ein Fremdenverkehrsamt hingegen übernimmt zu den o.g. Aufgaben noch weitere Funktionen. Tourism Boards anderer Länder in Deutschland führen eine Vielzahl an Maßnahmen durch, um die Bekanntheit des jeweiligen Landes auf dem deutschen Markt zu steigern.

Globus, Lupe - Arbeit in einem Fremdenverkehrsamt
Arbeiten in einem Fremdeverkehrsamt

Was sind die wichtigsten Aufgaben eines Fremdenverkehrsamtes?

Die Kernaufgabe ist die Vermarktung der Destination auf dem deutschen Markt. Zur Erreichung dieses Zieles, werden zahlreiche Marketing-Maßnahmen umgesetzt.

Kooperationen              

Eine wichtige Aufgabe ist es, Kooperationen und Partnerschaften zu pflegen und ins Leben zu rufen. Wichtige Partner sind Hotels, Reiseveranstalter und Airlines. In der Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern und Hotels steht die Platzierung konkreter Reiseangebote in den Katalogen touristischer Leistungsträger an oberster Stelle. Gemeinsam mit den Fluggesellschaften werden Partnerschaftskampagnen entwickelt und umgesetzt, um die gesteckten Besucherziele zu erreichen. Reisen in die Destination ermöglichen das persönliche Kennenlernen verschiedener Partner beider Länder.

Kooperation, Zusammenhalt - Arbeiten in einem Fremdenverkehrsamt
Kooperation und Zusammenhalt

PR- und Öffentlichkeitsarbeit

Ein bedeutender Bestandteil der Arbeit eines Tourism Boards ist die Zusammenarbeit mit der Presse. Pressemeldungen müssen ins Deutsche übersetzt und an Fachmedien gesendet werden. Die Berichterstattung über das jeweilige Land als attraktive Destination kann das Image und somit die Ankunftszahlen enorm steigern. Hier ist es wichtig mithilfe authentischer Inhalte und Geschichten Informationen zu vermitteln und das Interesse an der Destination zu wecken. Wichtige Kanäle sind neben den Printmedien auch die Social Media Auftritte des Landes.

Konkrete Imagekampagnen haben das Ziel, das Image des aufzubauen und zu verbessern. Auch diese müssen geplant, umgesetzt und gemessen werden.

Magazin - Arbeiten in einem Fremdenverkehrsamt
PR & Öffentlichkeitsarbeit

Roadshows, Messen und Informationsreisen

Die stetige Präsenz der Destination bei touristischen Leistungsträgern und potentiellen Gästen ist von großer Bedeutung. Daher ist die Teilnahme an den wichtigsten Reisemessen, wie der ITB Berlin, fester Bestandteil aller Marketing-Maßnahmen. Dabei repräsentiert das Team des Fremdenverkehrsamtes die Destination und informiert über deren touristische Angebote. Gemeinsam mit Kooperationspartnern werden Roadshows und Informationsreisen organisiert und durchgeführt. Insbesondere die Informationsreisen sorgen dafür, dass Touristiker die Destination kennen lernen und in Reisebüros und bei Reiseveranstaltern verstärkt vermarkten.

Flughafen, Reisen, Arbeiten in einem Fremdenverkehrsamt
Reisen und Tourismus sind wichtige Wirtschaftsfaktoren

Was sollte man als Bewerber mitbringen?

Um in einem Tourism Board eines anderen Landes zu arbeiten, ist es von großem Vorteil sehr gute Kenntnisse über die Kultur, Geografie und insbesondere das touristische Angebot zu haben. Da diese Arbeit in einem internationalen Umfeld stattfindet, werden sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse vorausgesetzt. Das Beherrschen der jeweiligen Landessprache ist von Vorteil, jedoch nicht zwingend erforderlich, da der Fokus auf der Vermarktung des Landes im deutschsprachigen Raum liegt.

Fazit: Vielfältigkeit, Internationalität und Herzblut

Die Arbeit in einem Tourism Board ist eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit. Der persönliche Bezug zur Destination bringt Pluspunkte. Denn wer das Land liebt, welches er vermarktet, kann diese Begeisterung in seine Arbeit einfließen lassen und nach außen tragen. Die Mehrheit der Tourism Boards in Deutschland befindet sich in den Großstädten Frankfurt/Main, Berlin und München. Sowohl beliebte Reiseländer, wie Spanien und Japan als auch aufstrebende Destinationen, wie Curaçao und die Seychellen sind vertreten. Wer also eine vielseitige Tätigkeit sucht, internationale Zusammenarbeit schätzt und gleichzeitig Begeisterung für eine bestimmte Destination mitbringt, sollte die Arbeit in einem Fremdenverkehrsamt auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Weltkarte, Arbeiten in einem Fremdenverkehrsamt
Zahlreiche Destinationen sind mit Tourism Boards in anderen Ländern vertreten
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