Ostern – Das Fest, an dem die Christen der Auferstehung Jesus gedenken, feiert man hierzulande traditionell mit bunten Eiern, Osterhasen und dem Verstecken von Osternestern. Doch das ist nicht überall auf der Welt so. Rund um den Globus gibt es viele verschiedene Oster-Bräuche. Hier ist ein kleiner Einblick in die Traditionen in Dänemark, Polen, Australien, Irland, Schweden und Bulgarien.
Basteln in Dänemark
In Dänemark holt man an Ostern die Bastelsachen aus dem Schrank. Traditionell werden Gækkebrev gebastelt. Dies sind kleine, aus gefaltetem Papier geschnittene Briefe, welche mit einem netten, selbst gedichteten Spruch individuell gestaltet werden. Der Absender schreibt statt seinem Namen lediglich Punkte auf das Papier, sodass erraten werden muss von wem der Brief stammt. Schafft der Empfänger es nicht nach drei Mal raten, herauszufinden, wer den Brief geschickt hat, so ist er ein gæk, also ein Narr. Ebenso ist der Absender der gæk, wenn erraten wird wer er ist. Der Narr muss dann dem jeweils Anderen einen Kuss geben oder ihm ein Schokoladenei schenken. Speziell Kinder geben sich bei dieser Tradition natürlich Mühe, um möglichst viele Schokoladeneier geschenkt zu bekommen.
Wasserschlacht in Polen
In Polen sollte man an Ostern immer eine Regenjacke parat haben. Am Ostermontag feiert man den Smigus Dyngus, den Tag des Wassers. An diesem Tag ist es, speziell bei jungen Leuten, Tradition sich gegenseitig auf den Straßen bei einer Wasserschlacht mit Wasserpistolen, -eimern und –bomben nass zu machen. Der Brauch geht zurück bis ins Mittelalter, als Männer früh morgens ins Haus ihrer Auserwählten einstiegen, um sie mit einem Eimer Wasser zu wecken. Der Brauch hat allerdings auch einen religiösen Hintergrund. Erinnert werden soll, laut Überlieferung, hierbei an den polnischen König Mieszko I, der sich am Ostermontag im Jahre 966 taufen lies und somit Polen zum Christentum bekehrte.
Osterbilby in Australien
In Australien gibt es, ähnlich wie in Deutschland, Ostereier, jedoch bringt diese nicht der Osterhase. Da der aus Europa eingewanderte Hase in Australien nicht besonders beliebt ist, sondern als Plage gilt, weil er einheimische Tierarten vertreibt, wurde der Osterhase durch ein anderes, in Australien ansässiges Tier ersetzt. Der Bilby bringt den Kindern in Australien die Ostereier und ist auch in Schokoladenform in den Supermärkten erhältlich. Der Bilby ist eigentlich ein Beuteltier, sieht dem Hasen allerdings erstaunlich ähnlich.
Herings-Beerdigung in Irland
Die Ostertradition in Irland ist wohl eine der skurrilsten weltweit. Am Ostersonntag wird dort in vielen Orten ein Hering vergraben. Die sogenannte Beerdigung des Fisches symbolisiert das Ende der Fastenzeit, in welcher zum Großteil Fisch statt Fleisch gegessen wird. Das Begräbnis findet nach einer feierlichen Prozession auf einer Wiese statt, in die man zuvor kleine Löcher gegraben hat.
Osterweiber in Schweden
In Schweden werden die Ostereier nicht vom Osterhasen sondern von Osterküken versteckt. Dementsprechend ist die favorisierte Farbe für Dekoration an diesem Feste ein leuchtendes Gelb, ebenso wie Federschmuck in den Häusern. Zudem ziehen Kinder, als Osterweiber, zu Schwedisch Påskkärring, verkleidet von Tür zu Tür. Mit leeren Kaffeekannen bestückt, verlangen sie, ähnlich wie an Halloween, nach Süßigkeiten. Als Dank für die Gaben verschenken sie selbst gebastelte Briefe.
Eierschlacht in Bulgarien
In Bulgarien gibt es traditionell sonntags nach der Ostermesse eine Eierschlacht an der Kirchenmauer. Die Gläubigen werfen Eier an die Wand des Gotteshauses oder stoßen ihre Eier gegeneinander und wessen Ei unbeschadet bleibt, der gilt im folgenden Jahr als das glücklichste und erfolgreichste Familienmitglied. Außerdem glauben die bulgarischen Mütter, dass es Glück bringt, den Kinder mit roten Eiern über das Gesicht zu malen.
