Auf geht’s in die Wüste! In die Kalahari, um genauer zu sein. Hier befindet sich der Kgalagadi Transfrontier Park. Ein Nationalpark, der sich im Dreiländereck zwischen Südafrika, Botsuana und Namibia befindet – mitten in der Wüste.

Von südafrikanischer Seite erreicht man den Park über das Twee Rivieren Camp. Es liegt am südlichsten Punkt des riesigen Parks. Mit einer Fläche von rund 38.000 km2 ist er etwa doppelt so groß wie der Kruger Park und etwas größer als Baden-Württemberg.

Auf dem Weg in den Park kommt man fast automatisch durch Upington – die nächst größerer Stadt. Upington hat mehr zu bieten, als nur „das Tor zur Kalahari“ zu sein. Der Orange River fließt durch die Stadt und verwandelt deren Ufer in eine grüne Oase inmitten der kargen Wüstenlandschaft. Das Thermometer übersteigt mit großer Regelmäßigkeit die 40 Grad Marke deutlich. Durch die extrem trockene Luft, ist es aber dennoch erträglich. In den kolonialzeitlich geprägten Bauten entlang des Ufers befinden sich viele Unterkünfte. Bevor es weiter Richtung Norden in den Park geht, empfiehlt es sich, sich hier in einem der Supermärkte noch mit Lebensmitteln einzudecken und auch Notfallrationen für etwaige Pannen mit dem Auto einzupacken. Sein Auto verlassen und mal schnell zur nächsten Tankstelle gehen, ist nicht möglich. Die Hitze, die großen Distanzen und die Tierwelt des Parkes mit seinen Löwen, Leoparden, Geparden usw. machen das Auto zum einzig sicheren Punkt.

Aufgrund der Lage inmitten der Kalahari Wüste, ist der Park sehr trocken. Durch den Park laufen zwei größere trockne Flussbetten, in deren Lauf sich einige Wasserlöcher finden. Diese werden von den Tieren häufig aufgesucht, so dass man hier beste Möglichkeiten hat, die hiesige Fauna zu beobachten.

Durch den Park führen ein paar Schotterpisten, die teilweise nur mit einem Geländewagen mit Allradantrieb befahren werden können. Die meisten Wege führen entlang der trockenen Flussbetten, so dass man automatisch an den Wasserlöchern vorbeikommt. Aber auch fernab der Wasserlöcher lohnt sich stets der Blick an den Straßenrand und in das Flussbett. Tagsüber halten sich die Tiere meist hier im Schatten der Bäume auf – wenn sie nicht gerade am Wasserloch sind. Neben den oben genannten Großkatzen finden sich im Park außerdem noch Giraffen sowie verschiedene Springbock- und Gnu-Arten. Aber auch kleinere Tiere wie der Schakal, Streifenhörnchen, Erdmännchen, Schlangen und Skorpione fühlen sich hier wohl. Auch diverse Vogelarten und Hyänen zählen zu den Parkbewohnern.

Auch landschaftlich hat der Park einiges zu bieten – sofern man Wüsten mag. Die Vegetation ist nicht besonders abwechslungsreich, aber traumhaft schön. Der blaue Himmel mit ein paar kleinen Schleierwolken. Auf der Fahrt entlang der Schotterpiste kann man schnell das Zeitgefühl verlieren.  Die Augen immer aufmerksam gen Straßenrand gerichtet.

Die Chance Löwen zu sehen, ist hier relativ groß. Auch Geparden werden relativ häufig gesichtet. Schwieriger ist es mit den Leoparden, die sich sehr gut verstecken können. Leoparden haben immer ein sehr großes Revier, dass sie für sich beanspruchen. Aus diesem Grund gibt es schlichtweg weniger Leoparden als beispielsweise Löwen im Park. Natürlich waren wir von den Großkatzen und Hyänen am meisten fasziniert. Und es ist wirklich erstaunlich, wie nah man mit dem Auto an sie herankommt, ohne dass sie sich stören lassen würden. Wichtig: natürlich nie die Wege verlassen und natürlich auch nicht aus dem Auto aussteigen, keine lauten Geräusche, den Motor abstellen usw. Aber auch die grasfressenden Springböcke und Gnus oder die kleineren Tiere haben ihre Faszination.

Das Schöne an dem Park ist auch, dass er nicht überlaufen ist. Häufig ist man an den Wasserlöchern das einzige Auto. Kommt einem ein anderes Auto entgegen, wird freundlich gegrüßt und oft bekommt man hilfreiche Informationen, wo zuletzt welche Tiere gesichtet wurden.

Sofern man kein Problem mit hohen Temperaturen hat, ist der Park eine absolute Empfehlung!


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