Bei Südafrika denken viele Reisende automatisch an Kapstadt, Safari, Meer oder Wine Tasting. Das Land hat aber vieles mehr zu bieten. Auch Bergwandern/Bergsteigen zählt dazu. Und eine Region in der man diesen Aktivitäten vorzüglich nachkommen kann, sind die Drankensberge.

Drakensberge

Mit seinen saftig grünen Hügeln bildet dieses Gebirge die Grenze zwischen Südafrika im Osten und Lesotho im Westen. Es ist sicherlich nicht das größte noch das höchste Gebirge auf dem Planeten – die höheren Gipfel hier haben alle eine Höhe im 3.000er Bereich. Aber es besticht durch seine spektakulären Landschaften.

Die Berge können sowohl von Südafrika als auch von Lesotho aus erreicht und erklommen werden. Aufgrund der schlechten Straßenanbindung in Lesotho ist es von der südafrikanischen Seite allerdings deutlich einfacher, und hier ist auch mehr touristische Infrastruktur vorhanden. Was nicht bedeutet, dass man sich auf der südafrikanischen Seite vor Touristenscharen fürchten muss. Im Gegenteil: trotz ihrer Schönheit sind die Drakensberge bei vielen Südafrikareisenden und auch Einheimischen nicht erste Wahl bei der Freizeitplanung. Auch bei mir hat es drei Versuche gebraucht/drei Urlaube in Südafrika, bis ich die Berge mit in die Planung eingeschlossen habe, bei meinem vierten Urlaub. Und so viel vorweg: ich werde bestimmt wieder hierherkommen. Die zerklüfteten Täler, die grünen Wiesen, die Wasserfälle, die Abgelegenheit und Stille, die Wolken die über einen hinwegfliegen und all dies vor dem atemberaubenden Panorama der Tafelberge und Basaltgipfel, kombiniert mit den schier endlosen Wandermöglichkeiten.

Drakensberge

Der Name Drakenberge ist afrikaans und bedeutet so viel wie Drachenberge. Das knapp 2.500 km2 große Gebiet ist u.a. durch den Drakensberg Nationalpark geschützt. Auch von südafrikanischer Seite gibt es nur wenige Zufahrten, die alle stichförmig von der Hauptstraße Richtung Berge laufen.

Die Drakensberge können das ganze Jahr über bereist werden. Der südafrikanische Winter ist dabei die kältere aber trockenere Jahreszeit, während der Sommer zwar angenehm warm (bis teilweise heiß in den Tälern) dafür aber auch recht feucht ist. Wetterumschwünge sind schnell möglich, so dass man immer auf alles vorbereitet sein sollte. Auch im Sommer kann es auf den Gipfeln angeblich vereinzelt zu Schneefall kommen, wobei ich es mir aus meiner Erfahrung fast nicht vorstellen kann – vielleicht hatte ich aber auch nur großes Glück mit dem Wetter.

Drakensberge

Die Drakensberge bieten unendliche Touren- und Wandermöglichkeiten. Für nur wenige Stunden bis hin zu mehreren Tagen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch echte Kletterspezialisten kommen auf ihre Kosten. Symbolisch werde ich die Tour/die Wanderung auf den Cathedral Peak beschreiben, da es unmöglich wäre, allen Bergen und Touren hier gerecht zu werden.

Für den Aufstieg zum Cathedral Peak oder zu anderen Gipfeln und Wasserfällen in der Umgebung empfiehlt es sich, entweder im Didima Camp oder Cathedral Peak Hotel zu übernachten. Der Aufstieg beginnt dann direkt unterhalb des Hotels auf dem Parkplatz. V.a. im Sommer empfiehlt es sich früh zu starten, um idealerweise vor Mittag auf dem Gipfel anzukommen. Die Wanderung ist lange und schweißtreibend. Wir haben gute 4 Stunden benötigt. Eine weitere Stunde ist für die „Kletterei“, die letzten 200 hm unterhalb des Gipfels einzuplanen. Hier gibt es einige Passagen, die bei Nässe (auch wenn es am Vortag geregnet hat ist der Felsen noch nass) meiner Meinung nach nicht ohne entsprechende Kletterausrüstung und -fähigkeiten bewerkstelligt werden können. Auch die „Leiter“ kurz unterhalb des Gipfels ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Unverständlich ist mir, wieso man sich nicht auch für die Felspassagen unterhalb dazu entschlossen hat, Tritthilfen o.ä. anzubringen.

Drakensberge

Aber auch wenn man sich die letzten 200 hm spart, lohnt sich die Tour auf jeden Fall. Die Aussicht ist spektakulär. Das Grün der Wiesen bleibt einem noch für Monate im Kopf, genau wie das Geräusch des Windes, wie er durch die Gräser zieht. Auf unserer Tour, die mit Foto- und Essenpausen den ganzen Tag gedauert hat, haben wir keinen einzigen anderen Wanderer getroffen. Auch deswegen empfiehlt es sich wahrscheinlich, auf den letzten Metern vor dem Gipfel seine Kletterkünste nicht zu überschätzen.

Für mich die wahrscheinlich schönste Tagestour in den Drakensbergen!

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