Ein Roadtrip durch Amerikas Südstaaten, von Country Musik in Tennessee bis zum Jazz in Louisiana, ein lang gehegter Traum, der endlich in Erfüllung geht.

Wir starten unsere Reise furios auf Nashvilles Broadway, Hauptverkehrsstraße und Vergnügungsviertel der Innenstadt, in der sich die Live Musik der unzähligen, sich aneinanderreihenden Bars gegenseitig übertönt. Schon unser Frühstück wird von einem jungen Mann mit Gitarre und Cowboystiefeln begleitet, bevor wir uns in das Getümmel im Johnny Cash Museum stürzen. Die beste Besuchszeit ist direkt um 9:00 Uhr, wenn das Museum öffnet, danach kann es recht voll werden. Den restlichen Tag tingeln wir von Bar zu Cowboystiefel Shop und wieder weiter in die nächste Bar. Für ein kleines Trinkgeld erfüllen die Musiker bereitwillig Liedwünsche, was wir rege nutzen. Wir stärken uns im berühmten Hattie B`s Hot Chicken mit, wie könnte es anders sein, der lokalen Spezialität Nashville Hot Chicken (unglaublich gut!).  Auf der Dachterrasse der Tootsies Orchid Lounge lassen wir den Abend ausklingen.

Auf dem Weg von Tennessee nach North Carolina, machen wir Halt in der Jack Daniels Destillerie in Lynchberg. Die Führung und natürlich auch die Verkostung machen Spaß und der Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Nashville – Johnny Cash Museum

Danach lassen wir den Trubel hinter uns und fahren in den Great Smoky Mountains Nationalpark. Der Ort Gatlinburg, das Tor in den Park, wirkt auf mich wie ein Freizeitpark und lässt die Vorfreude auf Ruhe und Natur erst einmal schwinden. Wahrlich eine amerikanische Interpretation eines Bergdorfes. Doch der erste Blick auf die Appalachen und die malerische Straße durch den Park lassen den ersten Schock schnell vergessen. Wir durchqueren den Park einmal und fahren außen herum bis ins Happy Valley (dort kann es schließlich nur schön sein!) am westlichen Ende von Cades Cove. Wir lassen das Auto endlich hinter uns und folgen dem 10km langen Rundwanderweg Abrams Falls Trail. Auf dem menschenleeren Weg zu den Wasserfällen legen wir einen ausgedehnten Brotzeit- und Badestopp am Fluss Abrams Creek ein. Am wunderschönen Abrams Creek Campground (muss vorab gebucht werden!) lassen wir den Abend direkt am Fluss mit einem Lagerfeuer ausklingen.

Abrams Creek, Smoky Mountains

Wir lassen die majestätischen Wälder hinter uns, denn es geht nach Florida! Unser Ziel, der Grayton Beach State Park, ein einmaliger Camping Platz direkt am Strand in der Nähe eines historischen Stranddorfes an der Golfküste von Florida Panhandle. Der völlig unberührte, weiße Naturstrand besticht mit völliger Ruhe und kristallklarem Wasser und ist wie eine kleine Oase im umliegenden Bettenburgenchaos.  Auch die Natur im State Park ist einzigartig und die zahlreichen Wanderwege, darunter der Flatwoods Trail, machen dieses Stopp zu einem absoluten Highlight auf unserer Reise. Am Abend schwingen wir den Minigolfschläger bei Pirate`s Island Adventure Golf in Panama City und genießen leckeres Sushi und ein kaltes Bier bei Live Musik im The Bay.

Wir kehren zurück zur Musik und somit schon zum letzten Stopp unserer Reise, New Orleans, Louisiana. Schon beim Hineinfahren ist es Liebe auf den ersten Blick. Von den kleinen kreolischen Cottages bis zu imposanten Herrenhäusern, hier trifft eine Vielfalt von Menschen, Kulturen & Künsten aufeinander, die im absoluten Einklang zu leben scheinen. Wie auch schon in Nashville lassen wir unser gemütliches Camper Bett hinter uns und nehmen uns ein zentral gelegenes Hotel. Wir starten mit einem Besuch des Frenchmen Art Market und bereuen sofort den fehlenden Stauraum in unseren Backpacker Rucksäcken. Dem ein oder anderen Souvenir können wir trotzdem nicht wiederstehen. Wir schlendern durch das French Quarter und stoppen jedes Mal beeindruckt, wenn eine Gruppe von zunächst unscheinbaren Musikern mit Blechblasinstrumenten mitten auf der Straßenkreuzung ein spontanes Ständchen anstimmen. Später besuchen wir noch einige Jazz Clubs in der Bourbon Street und können uns nicht satthören. Kulinarisch sind das Frühstück im Toast und das Abendessen im Vessel NOLA, einem früherem Kirchengebäude, Highlights unserer Reise. Es geht für einige Tagesauflüge zurück hinters Steuer. Einer davon ist der Besuch der Laura Plantation, eine restaurierte kreolische Plantage am Westufer des Mississippi. Die ehemalige Zuckerrohrplantage ist nach Laura Locoul benannt, die auf der Plantage aufgewachsen ist und später, 1936, ein Buch über ihr Leben dort verfasste. Die Führung und der Besuch des kleinen Museums sind interessant und geben uns vor Allem Einblicke in das Leben der 175 Sklaven, die damals auf der Plantage lebten und arbeiteten. Nicht fehlen darf schließlich eine Bootstour durch die Sumpflandschaften des Mississippi. Wir erfahren mehr über die Ökologie der Region und natürlich über die Alligatoren, die wir gebannt vom Boot aus beobachten.

Zusammenfassend hat mich vor Allem die Vielfältigkeit unserer Reise beeindruckt. Die der Landschaft: von Großstädten, über Bergketten bis hin zu Traumstränden, aber auch die Vielfalt unserer Aktivitäten. Zahlreiche Wanderungen, gesellige Abende, schöne Restaurantbesuche aber auch Nudeln mit Tomatensauce auf dem Campingkocher, Minigolf, Musik hören und Tiefenentspannung und Badespaß am Sandstrand, in diesen zwei Wochen war alles dabei.

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