Kamogelo – Herzlich Willkommen in Botswana! Nur selten findet man eine so große Gegensätzlichkeit und Vielfalt in einem Land, wie in Botswana. Von der faszinierenden Kalahari-Wüste, die sich mit unfassbaren 1,2 Millionen km² über Südafrika, Botswana und Namibia erstreckt und 80 % der Landschaft Botswanas bedeckt, bis zum wasserreichen Okavango Delta; von riesigen Naturreservaten mit einer unglaublichen Tier- und Pflanzenvielfalt, bis zu den Makgadikgadi Salzpfannen. In Botswana jagt ein Highlight das nächste.
Juwel der Kalahari
„Augen können weit sehen: sie können einen Fluss in voller Flut überqueren.“ Dieses Sprichwort beschreibt ziemlich genau, wie es jedem Besucher geht, der das Juwel der Kalahari wahrhaftig erlebt: Das einmalige Okavango Delta ist das größte Inlandsflussdelta der Welt. Inmitten der trockenen Kalahari-Wüste bezaubert ein Labyrinth aus Lagunen, Kanälen und Inseln jedes Jahr Millionen Touristen. Kein Wunder, dass es im Juni 2014 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Ursprung dieses Naturphänomens ist der Okavango-Fluss, der im angolanischen Hochland als „Cubango“ entspringt. Während der angolanischen Regenzeit, die etwa Ende November beginnt und sich bis in den April zieht, schwillt der Fluss stark an. Über den namibischen Caprivistreifen wälzen sich die Wassermassen nach Botswana, bis sie sich schließlich im Okavango-Delta und seinen vielen Kanälen verteilen. Von Nordwest nach Südost beträgt der Höhenunterschied des Deltas nur geringe 62 Meter auf einer Distanz von etwa 250 Kilometern, weshalb das Wasser sehr langsam fließt und dadurch keine Sedimente aufgewirbelt werden. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass das Wasser glasklar ist und einen Blick auf das Leben darunter gewährt. Obwohl über 95 % des Wassers auf seinem Weg aus dem angolanischen Hochland verloren geht, bleibt genug übrig, um ein einmaliges Ökosystem am Leben zu halten. Schlussendlich versickert das Wasser in den Makgadikgadi Pans. Dieses Ökosystem teilt sich in drei Gebiete: Das Panhandle im Nordwesten, das Delta selbst sowie das Trockenland mit dem Moremi Game Reserve im Nordosten. Es ist das Zuhause einer spektakulären Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, von denen einige nur hier existieren. Die berühmtem, afrikanischen „Big Five“ fühlen sich hier ebenso wohl, wie Impalas, Wasserböcke, Flusspferde, Krokodile, Luchse oder afrikanische Wildhunde: Insgesamt 64 Reptilien und 444 Vogel-, sowie 122 Säugetierarten leben mit 1.300 verschiedenen Pflanzen im Einklang zusammen.
Zu Pferd durch das Okavango Delta
Neben einer klassischen Safari ist die Erkundung des Okavango Deltas auf dem Rücken eines Pferdes die intensivste Art und Weise, die afrikanische Natur kennen zu lernen. Bei strahlendem Sonnenschein durch das Wasser zu galoppieren und sich dabei frei und unbeschwert zu fühlen, ist ein einprägsames Erlebnis. Da das Gelände jedoch unwegsam ist, empfiehlt sich dieser Ausflug nur für erfahrene Reiter.Das Delta ist auch ein absolutes Highlight für Angler, denn im klaren Wasser des Deltas sprüht es nur so vor Leben. Egal ob klassisch mit Köder oder beim Fliegenfischen; egal ob auf kleinen Aluminiumbooten oder komfortableren Hausbooten: Für jeden Wunsch gibt es die passende Anglersafari.
Die Makgadikgadi Pans: Gottes schönster Minimalismus
In starkem Kontrast zum Okavango Delta stehen die größten Salzpfannen der Welt: Die Makgadikgadi Pans im Nordosten Botswanas sind ein System aus mehreren Salzpfannen mit Sandwüste dazwischen. Für Besucher aus Großstädten, die Lärm, Stress und viele Menschen gewohnt sind, können die unendliche Weite sowie die fast ohrenbetäubende Stille der Pans im ersten Moment beängstigend sein. Doch der Großteil der Gäste ist nach kurzer Zeit völlig sprachlos. Voller Demut und Überwältigung genießen sie die 16.000 km² große, silbrig-weiß schimmernde Landschaft, die absolute Abgeschiedenheit und völlige Ruhe bietet. Die Makgadikgadi Pans sind magisch, denn sie haben die Macht, die Menschen wieder zu erden und zu ihren Wurzeln zurück zu bringen. An diesem Ort wird nicht viel geredet. Jeder findet ein Stück zu sich selbst und hört in sich hinein. Die Pans sind Gottes eigener Minimalismus in all seiner schlichten Pracht.
Die Salzpfannen sind das Vermächtnis eines riesigen Sees, der vor ein paar tausend Jahren von den Flüssen Chobe und Sambesi gespeist wurde. Als die Flussläufe sich änderten, schrumpfte der See langsam, wurde immer salziger und trocknete schließlich ganz aus. Allerdings sind die Pans nicht immer trocken: In der Regenzeit im November kommt das Wasser vom Nata River, der in Simbabwe entspringt, sowie dem Boteti River, der vom Okavango River gespeist wird, bis in die Salzpfannen, wo sich das Wasser knöcheltief sammelt und für tausende Wasservögel aus ganz Afrika einen Brutplatz bietet. Farbenprächtige Flamingos kleiden die Landschaft in ein rosa Gewand. Große Herden Zebras und Gnus wandern auf der Suche nach frischem Gras durch die Salzpfannen und füllen die sonst so einsame Gegend mit Leben, während uralte Baobab-Bäume über die Szenerie wachen.
San – Die Ureinwohner Botswanas
Die Makgadikgadi Pans sind ein vergleichsweise kleiner Abschnitt der gigantischen Kalahari Wüste. Dass diese unwirkliche Welt aber bereits seit ca. 100.000 Jahren von Menschen bewohnt wird, zeigen die seit 2001 ebenfalls als UNESCO Weltnaturerbe geltenden Felsmalereien der Ureinwohner, die San genannt werden, in den Tsodilo Hills. Die Hügelkette liegt im North West District von Botswana und hat mit bislang 4.500 gezählten Malereien an 400 verschiedenen Stellen die höchste Konzentration an Felskunstwerken der Welt. Auf faszinierende Weise dokumentieren diese Bilder viele tausende Jahre Entwicklung der heute noch im südlichen Afrika lebenden San. Das stolze Volk lebt noch immer in traditionellen Siedlungen als Jäger und Sammler und hält, so gut es geht, an den alten Lebensweisen fest. Von der gleichen Volksgruppe stammen die friedlichen Farmer der Khoi ab. Sie wurden zusammen mit den San von den dominanten Bantu- Stämmen, die aus dem Kongobecken einwanderten, stark dezimiert und vertrieben. Heute leben nur noch ca. 100.000 Sans in Namibia, Südafrika und Botswana.
Donnernder Rauch der Viktoria Fälle
Als der schottische Missionar und Forscher David Livingstone den mächtigen Sambesi flussabwärts befährt und als erster Europäer an jene Wasserfälle, die die Einheimischen Mosi-oa-Tunya – „donnernden Rauch“ – nennen gelangt, muss es ihm die Sprache verschlagen haben. In einem seiner Tagebücher schreibt er: „Niemand kann sich die Schönheit des Anblicks vorstellen, wenn er sie mit irgendetwas in England Gesehenem vergleicht.“ Zu Ehren seiner Königing nennt der die Wassermassen Viktoria Fälle. Zwischen den Ländern Simbabwe und Sambia fließt der Fluss Sambesi mit einem gewaltigen Donnern in die Batoka Schlucht. Zwar besuchten die Sans und Khois, arabische Händler aus dem Norden sowie burische Jäger aus Südafrika diesen magischen Ort, doch wurden die Viktoria Fälle erst durch die bildhaften Schilderungen David Livingstone zu einer weltweiten Berühmtheit. Seit 1989 gehören sie zum UNESCO Weltnaturerbe.
In der Regenzeit im April stürzen unglaubliche 500 Millionen Liter Wasser pro Minute über die Kante. Durch die dichte Gischt, wächst am Rand der Schlucht sogar ein kleiner Regenwald. Vom botsuanischen Grenzort Kazungula werden geführte Touren zu den Wasserfällen angeboten. Besonders beliebt ist auch die Kombination mit einer Safari durch den Chobe Nationalpark, der direkt an der Grenze zu Simbabwe und Sambia liegt. Der drittgrößte Nationalpark Botswanas ist bekannt für seine riesigen Elefantenherden. Doch nicht nur Elefanten gibt es in dem Park zu sehen: Auch der Rest der afrikanischen Big Five tummeln sich besonders in der Savuti- und Linyanti-Region. Vogelliebhaber werden sich über 450 verschiedene Vogelarten freuen. Ein besonderes Highlight ist der Chobe National Park in der Regenzeit, wenn ein Teppich bunter Wildblumen die Landschaft in ein wahres Farbenmeer verwandelt. Eine Reise nach Botswana ist ein Abenteuer voller Wunder, Schätze und Momente, die einen atemlos zurücklassen.