Tiefblaues Meer, Olivenhaine und Obstplantagen, dazwischen kleine Dörfer, die sich an die Küste schmiegen – Die Amalfiküste ist wohl einer der schönsten Flecken Italiens. Wer la dolce vita – das süße Leben genießen möchte, der ist hier genau richtig. Was man an der Amalfiküste sehen muss, das verraten wir Dir hier.

Wie die Amalfiküste entstand

Bereits die Griechen und Römer waren von der Schönheit der Region verzaubert, allerdings war sie damals nur über Bergpfade und das Meer erreichbar. Ihre ausgezeichnete Lage machte die Amalfiküste im 10. Jahrhundert zur ersten Seerepublik von Italien. Populär wurde eine Reise zur Amalfiküste im 19. Jahrhundert, als man die Küstenstraße baute. Wer etwas auf sich hielt, begab sich auf große Italienreise mit Abstecher zur Amalfiküste. Künstler und Intellektuelle tummelten sich in den kleinen Städtchen und fanden dort ihre Inspiration. Von dieser Anziehungskraft hat die Region nichts verloren. Die kleinen Ortschaften entlang der Küste sind der Inbegriff des italienischen Lebensgefühls und das nicht nur für die Italiener selbst. Reisende aus aller Welt versammeln sich in den engen Gassen und an den kleinen Stränden und auf der engen Küstenstraße herrscht Hochbetrieb. Doch gerade dieses Gewusel ist das Charmante an Italien oder?

Ravello, Amalfiküste
Ravello

Ravello

Schon Richard Wagner fand seine Inspiration für die Oper Parsifal in Ravello, genauer gesagt im Garten der Villa Rufolo. Die alte Villa und die dazugehörige Gartenanlage sind öffentlich zugänglich. Du solltest diesen Ort der Amalfiküste also unbedingt sehen. Nicht nur die Blumen und die Architektur geben hervorragende Fotomotive ab, sondern auch der Ausblick ist atemberaubend schön. In 350 Metern Höhe liegt die Villa auf einem Felsvorsprung.

Villa Rufolo, Ravello, Amalfiküste - Was muss man sehen
Villa Rufolo

Neben der Villa Rufolo glänzt das kleine Ravello mit weiteren architektonischen Juwelen aus der Vergangenheit. Die Ernennung von Ravello zum Bischofssitz von Papst Viktor III. und dem an der Amalfiküste erfolgreichen Seehandel im 12. Jahrhundert zog zahlreiche Adelsfamilien an. Sie brachten den ersten Glamour an die Amalfiküste. Beim Anblick der prachtvollen Paläste, der üppigen Gärten und dem schon erwähnten Blick über das Meer ist es kein Wunder, dass sich die italienischen Adelsfamilien hier wohl fühlten. Ein weiteres Highlight des kleinen Ortes ist der Dom von Ravello. Aufgrund seiner arabisch-byzantinischen Mosaike ist er über die italienischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Sehenswert ist ebenso die Villa Cimbrone, Du hast sicher bereits Bilder von der Terrazza dell’Infinito gesehen. Mehr müssen wir zu diesem Ort nicht sagen, denn wie man so schön sagt: Bilder sagen mehr als 1.000 Worte. Seht Euch nur diesen Ausblick an!

Villa Cimbrone, Ravello, Amalfiküste - Was muss man sehen

Terrazza dell’Infinito, Villa Cimbrone

Sentiero Dei Limoni – Die Zitronenstraße

An der Amalfiküste stösst man immer wieder auf das Zitronenmotiv. Viele Souvenirs sind entweder in Zitronenform gestaltet oder mit dem Motiv bedruckt. Und nicht zu vergessen die eigentliche Frucht! Wo Du auch hinkommst, die Zitrone ist schon da. Die Zitrone ist also das Symbol der Amalfiküste, man möchte fast sagen die Zitrusfrüchte gedeihen hier seit Anbeginn der Zeit! Die Limon Amalphitanus ist sogar ein zertifiziertes IGP Produkt und der Exportschlager der Amalfiküste. Wenn Du die große Zitronenernte an der Amalfiküste sehen möchtest, ist die optimale Reisezeit zwischen März und Juli.

Sentiero Dei Limoni, Amalfiküste -Was man sehen muss

Nach den sauren Früchten ist sogar eine Straße benannt. Der Sentiero Die Limoni ist eine alte Straße, welche die beiden Orte Maiori mit Minori verbindet. Seit der Römerzeit war der Weg einer der meistgenutzten an der Amalfiküste, denn wie der Name schon andeutet hat der Anbau der Zitrone hier Tradition. Zitronenplantagen säumen die Straße, in der Luft liegt der betörende Duft der Blüten, die Zikaden zirpen – Idyllischer geht es kaum. Übrigens gibt es keine bestimmte Blütezeit für Zitronen an der Amalfiküste, das milde Klima sorgt für andauernde Zitronenblüte und lange Erntezeiten. Und dann ist da noch der Limoncello, der hier natürlich am besten schmeckt!

Amalfi

Wie Du unschwer am Namen erkennen kannst, gab der Ort Amalfi der Amalfiküste ihren Namen. Es ist zwar kaum vorstellbar, aber der Ort Amalfi war einst eine maritime Supermacht. Heute sehen wir die hübschen kleinen Plätze und den sonnigen Strand mit den bunten Sonnenschirmen. Aber hier lebten einmal 70.000 Menschen, heute sind es ungefähr 5.000.  Im Gegensatz zu Ravello und anderen Orten an der Küste wirst Du wenige historische Gebäude finden. Und der Ort ist wirklich sehr klein, Du brauchst zu Fuß gerade mal 20 Minuten einmal quer durch den Ort. Was ist hier also passiert? Die Erklärung ist tragisch: Im Jahr 1343 rutschte der größte Teil der Stadt samt den Bewohnern bei einem Erdbeben ins Meer. Obwohl das Städtchen so klein ist, so solltest Du auf jeden Fall einmal vorbei schauen. Sehenswert sind hier die Kathedrale, die in dem kleinen Ort übergroß wirkt und das kleine Papiermuseum.

Dom in Amalfi, Was man sehen muss
Kathedrale in Amalfi

Grotta dello Smeraldo

Klein aber fein ist die auch unter dem Namen „Emerald Cave“ bekannte Grotte von Smeraldo in Salerno. Benannt wurde die Grotte nach dem charakteristischen grünen Licht im Inneren der Höhle. Es ist nicht blau wie bei der Grotta Azzura auf Capri, sondern wirklich grün. Wie genau das Licht so grün wird, können wir Dir leider nicht erklären, man vermutet es liegt an der Ausrichtung der Höhle. Die Höhle entstand zu einer Zeit als der Meeresspiegel tiefer war als er es heute ist, dadurch wurde der Eingang zur Höhle überschwemmt. Mit dem Holzboot gleitet man über den See in der Kammer, ein wirklich schöner Kurzausflug. Wenn Du die schöne Grotte an der Amalfiküste sehen möchtest, empfehlen wir Dir dies nicht zur Hauptreisezeit im August, sondern eher in der Nebensaison.

Positano – Ehemaliges Fischerdorf

Wo früher Fischer ihren Fang einbrachten, posen heute Blogger, Superstars und wir, die normalen Touristen. Positano ist das Aushängeschild der Amalfiküste: Luxuriös und wunderschön. Bunte Häuser in Rosa, Pfirsich und Terrakottatönen schmiegen sich an die Berghänge mit Blick über das Meer.

Positano, Amalfiküste
Positano

In den steilen und engen Gassen reihen sich Boutiquen, Restaurants und schicke Hotels. Apropos schicke Boutique, hier wurde Modegeschichte geschrieben! Immerhin war Positano, die erste Stadt Italiens die Bikinis aus Frankreich importierte. Skandalös oder? Auf den ersten Blick ist Positano also das glänzende Cover einer Modezeitschrift, aber Du kannst dort auch das echt südländische Flair erkennen. Die bröckelnden Fassaden, das windschiefe Pflaster an manchen Stellen und an manchen Stellen riecht es auch ein wenig nach abgestandenem Wasser. Aber das macht das Ganze so charmant. Wenn Du genau hinsiehst, sind es am Ende doch normale Menschen, die sich am Strand eine Pizza teilen, in der Sonne brutzeln und sich vielleicht schon das zweite Eis heute gönnen.

Wann ist die beste Reisezeit für die Amalfiküste?

Es kommt ganz darauf an, was Deine Vorlieben sind. Die beste Reisezeit um den großen Touristenströmen zu entgehen sind der Frühling und Herbst. Wer das rege Treiben genießt, kann sich auch im Sommer ins Vergnügen stürzen. Der nächste Flughafen ist Neapel, von dort aus geht die Reise entweder mit Mietwagen oder dem Zug weiter an die Amalfiküste. Von Sorrento aus ist es auch ein schöner Tagesausflug mit dem Boot oder Zug nach Amalfi.

Natürlich gibt es noch viele weitere Orte, die Du an der Amalfiküste, die du sehen musst. Wie zum Beispiel ein Ausflug zu Li Galli, den Inseln vor der Amalfiküste oder einfach nur eine Fahrt entlang der Küstenstraße, die zu den schönsten weltweit zählt.

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